Tiny House – Enjoy the tiny Things

Seit einigen Jahren findest Du immer öfter Berichte über Tiny Häuser, egal ob in der Zeitung, im Radio, Fernsehen oder im Internet. Die Fangemeinde dieser kleinen Häuser wird immer größer. Viele Menschen träumen von einem eigenen Tiny House, egal ob für eine, zwei oder sogar drei und vier Personen.
Zahlreiche verwirklichte Tiny House Projekte zeigen, dass es gar nicht so schwer ist, seinen Traum wahr werden zu lassen.

Wir haben für Dich viele interessante Informationen rund um das Tiny House zusammengestellt. Diese können Dir einen Einblick in das wunderbare Leben und Wohnen in diesem Haus geben. Solltest Du daraufhin Lust bekommen, ein eigenes Tiny House planen und bauen zu wollen, so findest du bei uns alles was du benötigst um dein Ziel zu erreichen.

Was ist ein Tiny House?

Stell Dir vor, Du wirst von einem alten Schulfreund, Arbeitskollegen oder anderen netten Bekannten zu einem Abendessen in sein/ihr neues Haus eingeladen. Mit einem schönen Geschenk bewaffnet, machst Du Dich auf den Weg und stehst plötzlich vor diesem Haus – einem wunderhübschen Holzhaus in Kleinformat mit überdachter Terrasse, eingebettet in einen romantischen kleinen Garten.

Zunächst bist Du etwas verwundert, doch schon bald wird Dir der Sinn hinter diesen vier Wänden klar. Hier lebt es sich frei von überflüssigem Hab und Gut und doch ist alles Notwendige vorhanden. Dein Gastgeber kann sich vollkommen auf Dich und Deinen Besuch konzentrieren, denn auch beim Gang zum Teekochen oder Bierholen könnt ihr euch weiterhin unterhalten und verliert den Gesprächsfaden nicht.

Wird es dunkel, könnten Kerzen das Innere des Hauses gemütlich anstrahlen und ganz nebenbei wohlige Wärme ins Tiny House abgeben. Mittlerweile bist Du so neugierig geworden, dass Du Dir all die Einzelheiten zu diesem Haus erzählen und zeigen lässt. Dabei stellst Du fest, dass ein Tiny House all das bieten kann, was ein konventionelles Haus auch hat. Es ist alles eben nur ein bisschen kleiner und minimalistischer.

Die Idee der Tiny Houses wurde aus den USA importiert. In einem Tiny House befinden sich in der Regel alle Komponenten eines herkömmlichen Hauses, wie Bad, Küche, Schlafbereich, Wohnzimmer und Flur. All dies ist optimiert „verpackt“, denn die meisten Tiny Häuser haben lediglich eine Grundfläche zwischen 9 m² und 15 m². Viele Tiny Houses befinden sich auf einem Anhänger, so dass man das eigene Haus bei jedem Umzug einfach mitnehmen kann.

Ein Tiny House ist Zuhause und Heimat für jene, die sich auf das Wesentliche im Leben konzentrieren, das intensive und interaktive Leben mit anderen Menschen genießen sowie im Einklang mit der Natur leben möchten.

Wer sind Tiny House Besitzer?

Du fragst Dich vielleicht, wer freiwillig in einem Minihaus wohnen möchte? Oder Du gehörst bereits zu der Fangemeinde von Tiny Häusern und möchtest wissen, ob Du in diese Gruppe hinein passen könntest?

Wir können Dir sagen, dass Tiny House-Besitzer eine ganz sympathische Mischung aus besonderen Menschen ist. Dazu zählen zunächst die Visionäre, Pioniergeister und Abenteurer, die vor allen anderen das Leben in einem Tiny House getestet haben. Viele von ihnen haben sich im Leben mit all den vermeintlich wichtigen, und hierbei besonders den materiellen Dingen nicht wohlgefühlt.

Für sie bedeutet das Leben auf engstem Raum in keinerlei Hinsicht Einschränkung. Sie haben den für sie unnötigen Ballast abgeworfen und leben nun minimalistisch.

Menschen, die ihre Freiheit lieben, fühlen sich ebenso wohl in diesen Häusern, die oftmals auf einen Anhänger gebaut sind. Die „Zelte“ können an einem Ort ganz schnell abgebaut und woanders wieder neu aufgebaut werden. Das Abenteuer Leben mit seinen vielen Facetten kann in einem rollenden House ganz intensiv gestaltet und genossen werden.

Wer über ein Tiny House nachdenkt, macht sich oft Gedanken über den Sinn des Lebens und wie es auch für die kommenden Generationen wertvoll gestaltet werden kann. Hier spielt der Umweltschutz einhergehend mit dem persönlichen ökologischen Fußabdruck eine wichtige Rolle. Selbstredend haben Tiny Häuser eine sehr gute Ökobilanz. Sie sind nicht nur Energiesparhäuser. Tiny Häuser auf Anhängern versiegeln auch keine Flächen. Wer von den natürlichen Gegebenheiten profitieren möchte, sich Sonnenkollektoren oder Windräder aufs Dach baut, kann sogar völlig autark und sehr umweltbewusst leben.

Natürlich gibt es auch die Gruppe Häuslebauer, die mit einem kleinen Budget zurechtkommen müssen und trotzdem ein eigenes Haus besitzen möchten. In vielen Fällen sind diese Bauherren junge Leute mit vielen Ideen für die Zukunft. Vielleicht ist das Tiny House nur eine kurze Station, doch hier können sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und den Augenblick vollkommen wahrnehmen, um sich neue Ziele setzen und Projekte angehen zu können.

Dem Charme eines Tiny Hauses erliegen zum Beispiel Visionäre, Pioniergeister, Abenteurer, Umweltschützer, Naturliebhaber, Minimalisten, Freiheitsliebende, Freidenker, Kinder und Naturburschen.

Die Tiny House Bewegung in Deutschland

Ihren Ursprung hat die Tiny House Bewegung, auch Tiny House Movement genannt, in den USA. Begründer Jay Shafer baut seit 1999 Tiny Houses. Als er 2009 begann, die dazugehörigen Baupläne zu verkaufen, ging, zusätzlich ausgelöst durch die Immobilienkrise, ein Boom durch das Land. Viele Menschen zimmerten sich ihr eigenes Tiny House zusammen, um preiswert, ökologisch durchdacht und doch in den eigenen vier Wänden leben zu können.
Von der Idee waren auch Menschen anderer Nationen derart begeistert, dass man heute in vielen Ländern Minihäuser mit und ohne Räder bestaunen kann. Vorreiter in Europa sind auf diesem Gebiet die Portugiesen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile zahlreiche Tiny Häuser, die zum Teil auf Internetseiten, in Fernsehreportagen oder in Zeitschriften vorgestellt werden. Auch im Buchhandel sind erste Veröffentlichungen über Tiny Häuser erhältlich.

Tipp: Wenn Du gern einmal ein Tiny House von außen und innen besichtigen möchtest, kannst Du Dich auf den Internetseiten einiger Tiny House-Firmen informieren, wann es Tage der offenen Tür gibt. In größeren Städten können hin und wieder auch bewohnte Tiny Häuser in Augenschein genommen werden.

Wie kannst Du Dir das Leben auf wenigen Quadratmetern vorstellen?

Betrittst Du ein Tiny House wie etwa in der am Anfang beschriebenen Szene, wirst Du überrascht sein, welche Wohlfühl-Atmosphäre in einem dieser Häuser stecken kann. Durch die Verarbeitung von Holz als Naturmaterial entwickelt sich neben dem angenehmen Geruch ein naturnahes Raumklima mit optimaler Luftfeuchtigkeit. Im Vergleich zu einem Haus aus Stein oder Beton kannst Du in diesem kleinen Houses wunderbar atmen und Dich frei fühlen.
In den Tiny Häusern gibt es vielfach fließende Übergänge der einzelnen Wohnbereiche. So ist die kleine Küche zum Teil auch Essbereich und geht in das Wohnzimmer über. Lediglich das Bad, bestehend aus Toilette, Waschbecken und vielfach auch Dusche, ist in den meisten Fällen durch eine abschließbare Tür vom restlichen Bereich getrennt. Manchmal ist im Wohnraum das Schlafzimmer integriert, manchmal ist der Schlafbereich durch eine kleine Treppe im oberen Stock des Tiny Hauses untergebracht.
In jedem Fall ist ein Tiny House ein kleines Raumwunder. Durch ausgeklügelte Systeme von Staubereichen passt in ein solches Haus das Notwendigste hinein und kann trotzdem gemütlich und heimelig eingerichtet werden. Mittlerweile gibt es viele Ideen und intelligente Lösungen zur Lagerung seines Hausrats und der Kleidung in einem Tiny House, die im Internet, in Blogs oder Foren vorgestellt werden.
Die Küche eines Tiny Hauses kann ebenso wie die Küche eines herkömmlichen Hauses mit Herd, Kühlschrank, Spüle und Elektrogeräten, wie einer Kaffeemaschine oder einem Toaster, bestückt werden. Beim Umfang der Ausstattung kommt es stets auf die Vorlieben der Bewohner und die Freude am Leben ohne viel Schnörkel an.
Die Konstruktion eines Tiny Hauses sieht entsprechend der heutigen Wohnstandards auch verschiedene Anschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser oder Gas vor. Selbstverständlich sind auch Lösungen für Telefon, Radio, Fernsehen und/oder Internet möglich. Viele Tiny House-Besitzer leben zunächst mit diesen Anschlüssen, stellen aber nach und nach auf eine autarke Nutzung des Hauses um.
Viele Menschen fragen sich, ob man sich in einem Tiny House nicht zu sehr auf den Wecker gehen kann. Das sehen Tiny House-Besitzer nicht ganz so. Immerhin sind viele Bewohner berufstätig und deshalb auch tagsüber unterwegs. Die gemeinsame Zeit am Abend kann intensiver genutzt werden als in großen Häusern, wo man sich leichter aus dem Weg gehen kann. Wer ein Tiny House bauen möchte, sucht gerade diese zwischenmenschlichen Beziehungen, die im Alltag viel zu leicht untergehen. Sollte dennoch einmal Freiraum für jeden Einzelnen notwendig werden, so haben sich Tiny House-Bewohner ähnlich anderen Menschen derartig eingerichtet, dass es kleine Orte zum Zurückziehen gibt.
Wie sieht es nun aber mit Besuch aus? Kann man als Besitzer eines Tiny Hauses keine Freunde oder Familienmitglieder mehr zu sich nach Hause einladen? Hier ist ein bisschen Improvisationstalent gefragt. Mit ein paar Handgriffen lassen sich Bereiche im Haus so umgestalten, dass Besucher jederzeit willkommen sind. Bewohner von Tiny Häusern haben dies vielleicht schon in der Planungsphase bedacht und ein paar mehr Kissen, Klappstühle, Sitzwürfel mit integriertem Stauraum oder ähnliches angeschafft, die sie optimal im Haus verstaut haben. Und wie heißt es im Volksmund so schön? Platz ist in der kleinsten Hütte.
Zusammengefasst wird eines ganz deutlich: Wer in einem Tiny House wohnt, möchte minimalistisch leben, braucht ein paar clevere Ideen zum Verstauen seines Hab und Gutes, ein bisschen Improvisationstalent, eine gute Organisation und den Mut, sich auf Neues einzulassen und auszuprobieren.

Das Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde. Das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause. Demokrit

Muss man auf Luxus komplett verzichten?

Die Frage, was unter Luxus zu verstehen ist, kann nur jeder für sich allein beantworten. Lebst Du in einem Tiny Haus, dann kommen kaum materielle Güter als Luxus in Frage. Wer sich für das minimalistische Leben in einem solchen Haus entscheidet, der wendet sich auch vom materiellen Besitz aus Prestigegründen ab. Für ihn zählen vornehmlich menschliche Werte und Tugenden. Es gibt heutzutage viele Menschen, denen ihr materieller Besitz zur Last geworden ist. Diesen abzustreifen, kann Glücksgefühle hervorrufen und Freiheit bedeuten.
Trotzdem musst Du in einem Tiny Haus nicht auf materiellen Luxus verzichten, wenn er für Dich einen wichtigen Lebensmittelpunkt darstellt. Liebhaber der italienischen Kaffeekultur sparen vielleicht lieber an einem Bücherregal als an einer hochwertigen Kaffeemaschine. Wellness-Freunde bauen sich eventuell eine kleine Mini-Sauna in ihr Haus und verzichten dafür auf ein weiteres Kleiderregal. Luxus liegt also im Auge des Betrachters und kann durchaus in ein Tiny House integriert werden.

Früher war es Luxus, sich ein teures, großes Haus zu bauen, um sich im Außen präsentieren zu können. Heute ist es Luxus, sich ein Tiny Haus zu bauen, um sich im Inneren wohlfühlen zu können.

Welche Vorteile bietet ein Tiny House?

In einer Zeit, in der Flächen allzu großzügig versiegelt werden, bezahlbarer Wohnraum rar wird und nicht jeder bei dieser Szenerie tatenlos zusehen möchte, entschließen sich immer mehr Menschen, in ein Tiny House zu ziehen. Viele Vorteile liegen dabei auf der Hand.
Zunächst kann die bereits erwähnte Versiegelung genannt werden. Einerseits besticht das Tiny House in diesem Fall durch seine geringe Größe. Andererseits stehen die meisten Tiny Häuser auf Anhängern, unter denen der Boden mit seinen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen weiterhin leben kann. Regenwasser kann zum Beispiel problemlos abfließen und in die Erde sickern. Ebenso können an das Tiny House gebaute Terrassen so konstruiert werden, dass die Fläche darunter nicht versiegelt wird.
Der Umweltschutz kann mit einem Tiny House konsequent gelebt werden. Für den Bau eines solchen Hauses werden weniger Materialien benötigt. Zudem bestehen diese in vielen Fällen aus nachwachsenden Rohstoffen. Weiterhin fällt die Ökobilanz eines Tiny Hauses in Bezug auf die anfallenden Nebenkosten wesentlich besser aus als für ein konventionelles Haus. Vor allem die Heizkosten reduzieren sich im Tiny House auf ein Minimum. Zu guter Letzt werden von den Hausbesitzern weniger Produkte konsumiert, da sie nicht gelagert werden können. Dieser Minimalismus trägt ebenso zum Umweltschutz bei.
Als einen weiteren Vorteil können die geringen Baukosten aufgelistet werden. Sie betragen im Vergleich zu „normalen“ Ein- und Mehrfamilienhäusern durchschnittlich etwa ein Zehntel.
Da viele Tiny Häuser auf Rädern stehen, können sie natürlich auch fortbewegt werden. Wie leicht lässt sich ein Umzug bewältigen, wenn man das eigene Haus samt Hausrat mitnehmen kann und keine Kisten packen muss? Diesen Vorteil kann Dir keine andere Wohnform bieten. Es ist auch durchaus möglich, mit einem Tiny House in den Urlaub zu fahren. Auch hier entfällt das Kofferpacken.
Vielleicht möchtest Du nur für eine bestimmte Zeit in diesem Haus wohnen und es dient Dir als Zwischenlösung, zum Beispiel in Deiner Studentenzeit. Das Haus kann anschließend weiter genutzt werden, denn es bieten sich viele Gründe für eine weitere Verwendung an. Du kannst es unter anderem in eine professionell ausgestattete Werkstatt, zum Beispiel Schneiderei oder Uhrmacherwerkstatt, oder in ein stylishes Büro mit Empfangsbreich verwandeln, als Gästehaus, Garten- oder Wochenendhäuschen nutzen. Wie wäre es andererseits mit einem Kinderspielhaus für den eigenen Nachwuchs oder als Tagesmutter? Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Das Besondere an einem Tiny House ist vor allem der Charme, den es ausstrahlt.

Vorteile von Tiny Häusern:

  • keine/kaum Versiegelung von Flächen
  • geringe Heiz- und Unterhaltungskosten
  • Minimalismus auf allen Ebenen erzielt eine gute Ökobilanz
  • geringe Baukosten
  • mobiles Haus
  • verschiedene Funktionen denkbar
Tipp: In einem Tiny House kannst Du Deine Zeit ausgiebig genießen, denn der Hausputz in diesem kleinen Haus gelingt ganz schnell.

Bist Du bereit für ein Tiny House?

Sind Dir beim Lesen dieser Zeilen schon viele Ideen für Dein eigenes Tiny Haus durch den Kopf gegangen? Hast Du vielleicht in Gedanken schon in der Küche gekocht, gemütlich im Sessel gesessen und ein Buch gelesen oder mit Deinen Freunden eine kleine Einweihungsparty gefeiert? Dann hast Du die erste wichtige Grundlage geschaffen, um solch ein Projekt starten zu können.
Mit unseren Tipps und einer guten Planung kannst Du Deinem Tiny House gut gewappnet entgegen gehen.
Zunächst ist es wichtig, den Menschen in Deinem Umkreis von Deiner Idee zu erzählen, vor allem wenn es an die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für Deinen Anhänger samt Tiny House-Aufbau geht. Hilfreich sind auch handwerklich begabte Freunde, falls Du Dein Haus selbst oder mit Hilfe eines Fertigbausatzes bauen möchtest. Nicht zu vergessen sind Deine Großeltern, die Dich mit Ideen aus der guten, alten Zeit unterstützen können. Damals befasste man sich ausgiebig mit den wichtigen Dingen im Leben, also so ähnlich, wie Du es Dir für Dein Leben im Tiny Haus wünschst.
Daneben brauchst Du einen gut durchdachten Bauplan, einen passenden Stellplatz, Kontakt mit dem Bauamt Deiner Stadt oder Gemeinde sowie finanzielle Mittel, um Dein Traumhaus bauen oder fertig kaufen zu können. Vielleicht möchtest Du aber vorerst ein Tiny House testen und entscheidest Dich für das Mieten eines solchen.

Hast Du von allem zu viel in Deinem Leben? Suchst Du Freiheit? Möchtest Du Dich auf das Wesentliche beschränken? Dann bist Du für ein Tiny House mehr als bereit. Viel Freude beim Start in Dein neues Leben und Wohnen!

Mieten, kaufen oder selber bauen? Welchen Traum vom Tiny House möchtest Du leben?

Viele Menschen träumen von einem Tiny House, doch den entscheidenden Schritt wagen sie nicht. Vielleicht bist auch Du etwas unsicher? Es ist durchaus möglich, ein Tiny Haus zu mieten und das Leben darin einmal auszuprobieren.
Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass Du Dich an die Vorzüge und Nachteile dieses speziellen Tiny Hauses gewöhnen kannst. Hast Du Dich dann endgültig für den Kauf oder Bau eines eigenen Hauses entschieden, so können vor allem diese Plus- und Minuspunkte gekonnt in Deine Planung einfließen.
Möchtest Du nicht unbedingt ein eigenes Haus bauen, so kannst Du zwischen fertigen Tiny Häusern aus erster oder mittlerweile auch aus zweiter Hand wählen. Vielleicht hat sich Familienzuwachs angekündigt und das Haus wurde zu klein. Es gibt viele Gründe für einen Verkauf. In diesem Fall würde die Zeit bis zur Fertigstellung des Hauses wegfallen und Du kannst sofort nach Erwerb in das Tiny Haus einziehen.
Die nächste Möglichkeit besteht darin, sich eine im Bau von Tiny Häusern erfahrene Firma zu suchen, um sich sein persönliches Tiny Haus bauen zu lassen. Heutzutage gibt es bereits einige Unternehmen, die sich auf die Planung und den Bau dieser Häuser spezialisiert haben. Sie bieten Basishäuser an, die Du unverändert kaufen kannst. Diese Basishäuser können bei Bedarf und nach Anfrage selbstverständlich auf persönliche Wünsche zugeschnitten werden. Tiny House-Firmen kennen sich auch mit den Baumaterialien, Anschlüssen und Fragen rund um den Innenausbau aus.
Bist Du voll motiviert, möchtest Dein Tiny House genau nach Deinen persönlichen Vorstellungen bauen und suchst die Herausforderung Deines derzeitigen Lebens? Dann kommt nur der Bau eines Tiny Hauses in Eigenregie in Frage. Du bist Dein Bauherr, planst, entscheidest und baust das Haus letztendlich selbst. Was kann es Schöneres geben, als am Abend entspannt im fertigen Tiny House zu sitzen und zu wissen, dass man dies aus eigener Kraft erschaffen hat.


Tipp: Vorteile der einzelnen Optionen

  • Mieten – erster Testlauf, normale Mietkosten, Zeit zum Ideensammeln
  • Kauf aus zweiter Hand – sofortiger Einzug möglich, etwas günstiger als Neukauf
  • Kauf bei einer Tiny House-Firma – Basishaus oder individuell gebautes Haus, Erfahrung der Baufirma, gute Beratung
  • Eigenbau – individuell gebautes Haus, riesiges Erfolgserlebnis bei Fertigstellung, ganz persönliche Note, niedrigste Baukosten

Wie plant man ein Tiny House?

Da es mittlerweile einige Vorreiter im Bau von Tiny Häusern gibt, solltest Du die gesammelten Erfahrungen und die verwendeten Konzepte ruhig genauer unter die Lupe nehmen. Viele wertvolle Tipps kannst Du von erfahrenen Hausbauern abschauen. Dazu gibt es im Netz passende Foren und Blogs oder einen Ratgeber wie diesen hier.

Folgende Punkte solltest Du vor dem Bau oder Kauf eines Tiny Hauses abklären:

  • Suche nach einem geeigneten Stellplatz
  • Gang zur Baubehörde deiner Stadt oder Gemeinde
  • Fragen zum finanziellen Aspekt
  • Auswahl des geeigneten Anhängers
  • Planung der Hauskonstruktion
  • Planung des Innenausbaus

In den folgenden Abschnitten werden wir Dir die einzelnen Punkte näher erläutern, damit Du ohne Schwierigkeiten bald in Dein Tiny House einziehen kannst.

Wie findet man einen geeigneten Stellplatz und was macht diesen aus?

Bevor Du mit dem Bau oder Kauf Deines Tiny Hauses beginnen kannst, solltest Du nach einem geeigneten Stellplatz suchen. In Deutschland sind rechtliche Grundlagen, beispielsweise der Bebauungsplan einer Gemeinde oder Stadt, zu bechten. In diesem wird festgelegt, welche Bebauungen an bestimmten Stellen im Ort stehen dürfen und welche Bauvorschriften zu berücksichtigen sind. Dazu zählen etwa Baugebiete, in denen nur Häuser mit roten Dächern oder Mehrfamilienhäuser stehen dürfen.
Damit sich Dein Haus vorschriftsmäßig in das jeweilige Gebiet einfügen kann, ist es wichtig, Informationen bei der dafür zuständigen Behörde des Wunschortes einzuholen. Hier kannst Du auch nachfragen, ob es Grundstücke gibt, die für die Größe Deines Tiny Hauses in Frage kommen. Warum solltest Du ein großes, teures Grundstück kaufen oder pachten wollen, wenn Dir ein kleines, preiswerteres auch genügen würde?
Das Grundstück, auf dem Dein Tiny House stehen soll, benötigt weiterhin verschiedene Anschlüsse an die regionalen Wasser- und Abwassersysteme, an Strom- und eventuell Gasleitungen sowie Telefonleitungen. Sollten diese nicht vorhanden sein, brauchst Du ein autark betriebenes Tiny House.

Nachdem Du geklärt hast, in welchen Bereichen einer Gemeinde oder Stadt Dein Haus stehen darf, kannst Du auf die Suche nach einem passenden Stellplatz gehen. Hierbei haben sich folgende Methoden bewährt:

  • Nachfrage im Familien-, Freundes-, Kollegen- und Vereinskreis
  • eigene Erkundung des gewünschten Gebietes
  • Suche in Zeitung und Internet (Anzeigen, Suchportale im Bereich Immobilien)
  • Anfrage bei Immobilienmaklern und Kreditinstituten
  • Versteigerungen (Anzeigen in der Zeitung, Nachfrage im Amtsgericht)

Während die ersten drei Punkte sehr naheliegend sind, fragst Du Dich vielleicht, warum Du einen Immobilienmakler zur Suche nach einem passenden Grundstück hinzuziehen solltest. Die Antwort ist ganz leicht. Viele Makler kennen ihr Gebiet wie ihre eigene Westentasche. Sie wissen nicht nur, wo es passende Grundstücke geben könnte, sondern wissen auch, wen man vielleicht fragen könnte. Oftmals fallen die für Dich relevanten Kleingrundstücke nämlich aus dem Rahmen der Vermittlung, da sie schwer zu verkaufen sind. So werden diese Plätze nicht öffentlich angepriesen und bleiben Dir vorenthalten.
Ähnlich sieht es mit Kreditinstituten aus. Sie werben für Grundstücke, deren Fläche ein normales Einfamilienhaus und mehr aufnehmen kann. Die Mitarbeiter kennen aber vielleicht gerade diese eine Familie, die noch das kleine Grundstück ihrer Großeltern verkaufen möchte, es aber nicht an den Mann bringt, weil die Fläche für ein konventionelles Haus nicht ausreicht.
Zuletzt werden auch einige Grundstücke zwangsversteigert, die eine preiswerte Alternative zum regulären Kaufpreis sein können. Deshalb lohnt sich ebenso der Blick auf die gegebenen Möglichkeiten.
Selbstverständlich kann die Anfrage bei der Gemeinde oder Stadt auch erst dann erfolgen, wenn Du ein passendes Grundstück in Aussicht hast. Wichtig ist nur, dass Dir der Stellplatz für Dein Tiny House offiziell genehmigt wird.

Tipp: Um in Deutschland in einem Tiny House leben zu können, benötigst Du einen von der Gemeinde oder Stadt genehmigten Stellplatz.